Die Musik und Ökologie der Bäche
Sagen die Klänge deines lokalen Bachs etwas über seinen natürlichen Zustand aus? Können wir etwas über Ökologie lernen, wenn wir der «Musik» von fliessenden Gewässern zuhören und sie selber vertonen?
Wir finden: Ja! Denn nur ein gesunder Bach, der nicht begradigt oder in Rohren vergraben ist, klingt wie ein Bach: plätschernd, tropfend, rauschend über Stock und Stein, mal hell, mal brodelnd, und immer durchwühlt von vielerlei Rhythmen und Polyphonien.
Hören, Improvisieren & Komponieren
In unserem Projekt erforschen wir mit Kindern und Jugendlichen zusammen ihren lokalen Bach – musikalisch und ökologisch. Zuerst hören wir nur mit unseren Ohren aufmerksam den Klängen des Bachs zu. Vielleicht benutzen wir zusätzlich Spezialmikrofone und Kopfhörer, um auch die allerfeinsten, versteckten Klänge im Bachverlauf zu entdecken.
Dann komponieren wir unsere eigene «Bach-Musik» mit Naturmaterialien wie Tannenzapfen, Blättern, Steinen oder selbst gebauten Naturinstrumenten, und eventuell mitgebrachten Klangobjekten und Instrumenten. Dabei improvisieren wir ganz frei und erfinden allmählich immer differenziertere Klangstücke. Es braucht dafür keine musikalischen Vorkenntnisse.
Ökologie
Während wir den Bachklängen nachspüren, erforschen wir gleichzeitig die Diversität der Tiere und Pflanzen im Bach mit Lupen, Bechern und Tierlexikon und denken zusammen darüber nach, warum nur ein gesunder Bach mal hell oder dunkel und mal hoch oder tief klingt. Biomorphologie, Ökologie und Musik als organisches Ganzes!
Konzert & Präsentation
So entwickeln wir eine gemeinsame Komposition, inspiriert von den Bachklängen – und vielleicht entstehen noch zusätzlich Zeichnungen des Bachverlaufs und ein ökologisches Musiktagebuch. Diese Kompositionen und Forschungsergebnisse werden am Schluss zur Freude aller in einem Konzert vor den Eltern, Kolleg:innen und der lokalen Öffentlichkeit präsentiert.
Eindrücke
Projektrahmen
- Tönström ist für Kinder & Jugendliche im Alter von ca. 7–13 Jahren geeignet, und für Gruppenleiter:innen ab ca. 14/15 Jahren.
- Die Workshops werden immer von mind. zwei Tönstör-Musiker:innen durchgeführt, ggf. vor Ort unterstützt durch unsere Produktionsleitung.
- Die Gruppenleiter:innen sind eingeladen, selber Funktionen zu übernehmen, wie das Anleiten von Kleingruppen oder die Mikrofon-Klangforschungen.
- Die dabei erlernten didaktischen & technischen Skills können später gut in eigenen Projekten mit der Jugendgruppe genutzt werden.
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Der ökologische Input zur Artenvielfalt am Bach kann von den Gruppenleiter:innen selbst übernommen werden oder wird von uns mit einer Umweltschutzorganisation zusammen arrangiert.
- Wir steuern jeweils Ideen zur inhaltlichen Verbindung zwischen Musik & Ökologie bei.
Impressionen der Projektetappen:
Organisation & Kosten
- Wir bieten das Projekt als Begleitprogramm für ein mehrtägiges Lager während der Sport-, Frühlings-, Sommer- oder Herbstferien an. Eine Kurzversion ist während einem verlängerten Wochenende wie Pfingsten, Himmelfahrt, Ostern etc. möglich.
- Entsprechend umfassen unsere Musikworkshops an Vor- und Nachmittagen ca. 14–25 Lektionen – zuzüglich genügend Pausen und Freizeit.
- Wir übernachten selber lokal und nehmen nach Absprache gerne an anderen Aktivitäten der Jugendgruppe teil.
- Im Sinne eines hürdenfreien Zugangs zu Kultur erheben wir keine Kosten von den teilnehmenden Jugendlichen.
- Die Kostenbeteiligung durch die Jugendgruppe selbst entscheiden wir entsprechend den lokalen Gegebenheiten. Im Falle einer nationalen Organisation ist eine Kostenbeteiligung durch die Organisationszentrale sehr willkommen.