Musik + Digitale Fantasie
Wie komponieren wir unsere technisch-digitale Zukunft?
Unsere Ausrichtung 2025–2028
Die experimentelle Musik verfügt über eine aussergewöhnlich reiche Tradition an elektromechanischen, elektronischen und digitalen Kulturformaten.
Wir nutzen diese hochdifferenzierten Methoden, um mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Musikprojekten und zwei digitalen Arbeitsräumen über die innovative Verwendung von Technik nachzudenken.
Dabei sollen sie handfeste Erfahrungen mit verschiedenen «Techniken» sammeln – z.B. beim Löten und Anwenden selbst gebauter «Klang-Roboter», der Klangforschung mit Spezialmikrofonen und Kopfhörern, dem Sampling von selbst erzeugten und künstlichen Geräuschen, der Inszenierung von Klangperformances mit synchronisierten Lautsprechern, beim Manipulieren von Audio-Tracks und beim digitalen Komponieren.
2022–24 haben wir unsere neuartige, digitale Logo-Partitur entwickelt, die auf der Homepage und jeder Einzelseite unten abgebildet wird. Damit bieten wir ein interaktives Musiktool an, um eigene analoge oder elektronische Kompositionen im Virtual Space auszuprobieren und öffentlich auszustellen.
Schliesslich erproben wir als Entwicklungs- und Umsetzungspartner der Kulturplattform digital stage mit Klassen, Jugendgruppen und Erwachsenen zusammen zukunftsweisende Vermittlungsformate des Distanzkomponierens und -musizierens im Virtual Space.
Unsere aktuellen Projekte
Mit diesen Vermittlungsformaten setzen wir unser Motto «Wie komponieren wir unsere technisch-digitale Zukunft?» um.
Sound Robotrix
Motoren, die singen? Roboter, die klingen? Aus bunten Überbleibseln und Motoren entstehen wackelnd, zitternd, vibrierend und rotierend wahnwitzige Klanginszenierungen. Motörli mal selber verlöten, in experimentell tönende Konstruktionen verwandeln und als aufgedrehte Musik-Performance durchstarten lassen! Sound Arts wird zur elektromechanischen Eigenkomposition. Hier tönt Technik eben mal wieder subversiv und vielstimmig.
Electro Waves
Mal selber Samples aufnehmen, mit Effekten modifizieren, dann in Sequences anlegen und live performen? Dabei mit Sound, Komposition und digitaler Technik experimentieren? Wir erspielen uns manuell die reiche Klanglandschaft unserer Umgebung und mixen dann mit einer intuitiven Handy-/iPad-App handgemachte und elektronische Sounds + Beats für eine experimentelle Performance oder Installation – mal jenseits vorgestanzter Musikkonserven.
Klang*Zeichen
Bremsspuren, Strassenschilder, Logos. Warum nicht damit komponieren und selber eine raffinierte grafische Partitur erfinden? Wir suchen Zeichen im Alltag, erfinden spontan Klänge dazu, bauen sie zu Kompositionen zusammen und führen ein Klangstück auf, das nach etwas aussieht. Vielleicht sogar digital auf der Tönstör-Homepage – öffentlich und interaktiv.
Electro Waves II
Schon vertraut mit unserer Einführung in elektronisches Komponieren? Jetzt führen wir komplexes Sampling und raffinierte Spezial-Apps und -Techniken ein und zeigen anhand zeitgenössischer Musikbeispiele, wie E-Melodien & -Beats zusammen mit handgemachter Musik mächtige Klänge erzeugen. Vielleicht bespielen wir damit ungewöhnliche Räume wie den Dachstock oder Keller. Oder es entsteht eine Vertonung eigener Videos und Tanz-/Theaterstücke – oder ein Klassen-DJ-Set für die Abschlussparty.
Partitur Digital + Interaktiv
Wir haben unser Tönstör-Logo gezielt als digitale Partitur entworfen und sie musikalisch animiert, um ein interdisziplinäres, technisch hybrides und intuitives Medium zur Vermittlung freier Komposition zu schaffen.
In den kommenden Jahren werden Profi-Musiker:innen sowie Kinder, Jugendliche & erwachsene Laien-Musiker:innen ihre Vertonungen der Tönstör-Partitur bei uns hochladen. Für die beste Vertonung führen wir regelmässig digitale Wettbewerbe durch, bei der die Öffentlichkeit abstimmt.
Digitaler Musikraum
++ Wie können wir über geografische Entfernungen hinweg zusammen musizieren? Lernen? Komponieren? Konzertieren?
++ Wie können wir in der experimentellen Musiktradition die Asynchronität («Latency») digitaler Datenübertragung erfinderisch nutzen? Dabei kritisch/innovativ über das digitale Medium selber nachdenken?
Das sind Fragen, denen wir uns in den nächsten Jahren stellen.
Deswegen werden wir als (übrigens einziger) Entwicklungs- & Umsetzungspartner in der Schweiz zusammen mit digital stage verschiedene Musikvermittlungsformate entwickeln, bei denen wir Antworten auf diese Fragen finden wollen.